Kaum zu glauben, dass in dem so artig an der Leine laufenden Tierchen noch ein richtiges Stück Natur steckt. Frettchen gehören sicher zu den Tieren, die problemlos in Wohnungen oder in Freigehegen gehalten werden können, aber trotzdem ist noch ein ordentliches Stück "wildes Tier" in diesem so liebeswerten Räuber versteckt.
Frettchen stammen aus der Familie der Marder, ihr nächster Verwandter ist der Iltis. Ursprünglich wurden die flinken Jäger zur jagt von Mäusen und Ratten verwendet. Später wurde ihnen dann ein Glöckchen umgehängt und man schickte sie in Kaninchenhöhlen, um die dort wohnenden Tiere herauszujagen, die rausflüchtenden Kaninchen wurden dann geschossen. Mittlerweile wird diese Art von Jagd fast nicht mehr praktiziert, und sie werden fast ausschließlich noch als liebenswerte Hausgenossen gehalten.
Der kleine Räuber ist ein reiner Fleischfresser, der nur hin und wieder ein paar Früchte oder einzelne Gemüsesorten frißt. Dies sollte auch generell bei der Ernährung beachtet werden. Mittlerweile haben schon ettliche Futtermittelhersteller diesen Markt erschlossen, und mehrere Trocken- und Nassfuttermittel speziell auf die Freßgewohnheiten der Frettchen angepasst. Leider ist es auch hier so wie bei allem, nicht alle Futtermittel sind gleich gut, und nicht alle Frettchen vertragen alle Futtermittel gleich. Generell sollte beachtet werden, dass der Proteingehalt ( Eiweißgehalt ) in Frettchenfutter nicht unter 32% liegen sollte. Wir empfehlen hier von der Firma Prestige das "Crispy Feret". Bei diesem Trockenfutter ist der Proteingehalt hoch genug, und auch die restlichen Bestandteile werden sehr gut vertragen, der Geruch hält sich auch, im Gegenteil zu den meisten Nassfuttermitteln beim Trockenfutter in Grenzen. Neben dem Trockenfutter sollten auch zur Abwechslung hin und wieder eine Maus oder ein Eintagsküken gefüttert werden. Rinderhackfleisch oder frischer Fisch werden auch sehr gerne genommen. Schweinefleisch sollte niemals gefüttert werden, da es für Frettchen unverträglich ist und durch enthaltene Enzyme zum Tot führen kann. Geflügelfleisch kann kann in jeder Variante bedenkenlos gefüttert werden. Frettchen sind als Raubtiere nicht empfindlich auf Salmonellen. Ich empfehle ihnen mindestens jeden zweiten Tag Frischfleisch zu füttern.
Bei Früchten gilt in der Regel je süsser je lieber, hier unterscheiden sich aber die Geschmäcker der Tiere sehr. Die einen würden am liebsten nichts anderes mehr fressen, andere schauen sie nicht mal an. Was aber die meisten Frettchen auf der vegetarischen Seite gemeinsam haben, sind die handelsüblichen Salatgurken. Ich habe hier noch nicht viele Frettchen kennengelernt, die diese verschmähen. Als Ergänzung der Ernährung sollte ab und zu auch mal eine Vitaminpaste ( z.B. von Gimpet ) oder auch Vitakalk zugefüttert werden. Besonders bei jungen Tieren sollte dies jeden zweiten Tag auf dem Speiseplan stehen, bei erwachsenen Frettchen ein bin zwei mal die Woche. Bei Jungtieren mache ich persöhnlich auch eine Ausnahme, und verfüttere schon mal die eine oder andere Dosennahrung. Hier lege ich aber besonderen Wert darauf, dass es hochwertige Futtermittel sind, die keinen Zucker, Glucose, Karamel etc. enthalten. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Kittenfutter von Iams gemacht. Es ist gut verträglich und leicht verdaulich. Bei zu kleinen oder schwachen Tieren bevorzuge ich die Welpen Aufzuchtmilch der Firma Royal Canin. Hier spielt es aber keine große Rolle ob die für junge Katzen oder oder für Hunde verwendet wird. Diese Milch ist ein wahres Wundermittel, wenn man diese füttert, kann man den Kleinen fast beim Wachsen zusehen. Als Übergangsfutter von der Welpenmilch auf Frettchenfutter verwende ich dann auch das BabyCat der Firma Royal Canin. Dies ist ein Produkt, das Kätzchen von vier bis sechzehn Wochen gefüttert wird. Der Proteingehalt ist hoch, es hat kleine Kroketten, und kann auch von Frettchen die im Zahnwechsel sind, gut gefressen werden. Fütterungmengen müssen bei Frettchen in der Regel nicht angegeben werden, da sie meist nur so viel fressen wie sie benötigen. Beim Frischfutter sollte lediglich darauf geachtet werden, dass diese Räuber gerne bunkern. Sie schleppen das Fleisch gerne in ein Versteck, um es später in Ruhe zu fressen. Kontrollieren sie bitte deshalb immer genauestens ob wirklich alles gefressen worden ist. Im Sommer könnte nicht gefressenes Fleisch schnell zu einem Fliegentreffpunkt werden, die dann ihre Eier hineinlegen. Der Gedanke an herrumkriechende Maden ist dann nicht besonders angenehm.
Frettchen sind absolut keine Einzelgänger. Sie lieben es mit Artgenossen zu spielen, und werden wenn sie mindestens zu zweit gehalten werden auch zahmer als in der Einzelhaltung. Jeder der mal gesehen hat, wie zwei Frettchen sich miteinander verhalten, weiß wovon ich rede und wird nie ein solches Tier einzeln halten. Ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Frettchen die allein gehalten werden eher bissig sind. Kaum ist ein zweites Tier dabei, legt sich das in kürzester Zeit oder zumindest wird es viel besser. Selbst Frettchenmütter die gerade Junge haben, lassen meist jedes Jungtier bei sich trinken, egal ob es ihr eigenes ist oder ein fremdes.
Ein Frettchenkäfig kann nie groß genug sein. Hier sollten bei der Wohnungshaltung mindestens 2 m² und in der Freilandhaltung mindestens 6 m² gelten. In einem solchen Käfig sollten mehrere Toiletten, etliche Kletter- und Versteckmöglichkeiten vorhaden sein. Was keinesfalls fehlen darf sind Hängematten! Diese werden sehr gerne als Schlaf- und Spielmöglichkeit angenommen. Tunnelsystehme oder Röhren, egal was, solange sie sich verstecken, klettern und spielen können. Es ist auch möglich diese Tiere wie eine Katze komplett frei in der Wohnung zu halten. Meist kann man sie in wenigen Wochen an eine Toilette gewöhnen und sie sind dann komplett stubenrein. Sie müssen nur darauf achten, das Frettchen immer auf Erkundungstour sind. Wenn sie Freilauf haben ist nichts von ihnen sicher, und sie werfen schon das eine oder andere Mal etwas hinunter, spielen und zerbeißen gern herumhängende "interessante" Kabel oder ähnliches.
Gesundheitlich gibt es bei Frettchen eigentlich keine allzugroßen Probleme. Geimpft sollten sie dann werden, wenn sie an der Leine mit in den Wald oder auf die Straße und den Garten genommen werden. Hier besteht doch die Gefahr einer Ansteckung diverser Krankheiten. Bei reiner Haus- oder Wohnunghaltung ist das impfen meist überflüssig.
Ein unbedingtes Muss bei Frettchen ist die Kastration, egal ob männliches oder weibliches Tier. Weibliche Tiere müssen kastriert werden, weil sie ansonsten in eine Dauerranz ( Läufigkeit ) verfallen, die weitgehend mit einer Gebährmutterentzündung oder mit Gebährmutterkrebs enden kann. Einzige Möglichkeit eine Kastration zu umgehen ist das Tier zu decken. Nur eine Schwangerschaft kann weitergehende Folgen verhindern. Männliche Tiere sollten aus gerüchlichen Gründen kastriert werden. Die Kastration ändert das Wesen des Tiere nicht besonders, manche Tiere werden dadurch etwas ruhiger. Kastrierte Frettchen verlierten auch weitgehendst den typischen Iltisgeruch.
Männliche Frettchen ( Rüden ) erreichen als ausgewachsene Tiere etwa eine Länge von 50 bis 60 cm und bis ca. 2 kg, weibliche ( Fähen ) meist zwischen 40 und 50 cm und etwa 1,2 kg. Meist gilt, dass männliche Tiere eher die ruhigeren Gesellen sind, weibliche sind eher die flinkeren und aufgedrehteren. Wer also lieber Schmusetiere will, ist besser mit männlichen beraten. Beide Geschlechter erreichen etwa ein Alter von neun bis zwölf Jahren. Bei der Gruppenhaltung vertragen sich Frettchen meist uneingeschränkt vom Geschlecht - sofern die Tiere kastriert sind.
Da Frettchen nur im Frühjahr und Frühsommer zur Welt kommen, führen wir diese etwa ab Anfang Mai bis Ende September. Wir verkaufen Frettchen in den Farben: iltis, siam, albino, schwarz, harlekin, hin und wieder andere Sonderfarben und teilweise auch angora. Diese kleinen Räuber erreichen ein Alter von etwa 10 bis 12 Jahren und sind nur bedingt für Kinder geeignet.
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Auszug aus dem Tierschutzgesetz - Stand 1 März 2005:
4. Mindestanforderung für die Haltung von Frettchen ( Mustela putorius furo ) :
4.1. Allgemeine Bestimmungen:
(1) Mit Ausnahme von permanenter Käfighaltung in Außengehegen muss ein Frettchen mindestens einmal täglich und über mehrere Stunden die Möglichkeit zur freien Bewegung ausserhalb des Käfigs geboten werden.
(2) Das entfernen der Geruchsdrüsen ist, außer aus veterinärmedizinisch indizierten Gründen, verboten.
4.2. Käfighaltung in geschlossenen Räumen:
(1) Der Käfig muss stabil konstruiert sein und über einen festen Boden verfügen. Gitter- und Rostböden sind verboten.
(2) Der Käfig muss für ein bis zwei Tiere über eine begeh- und benutzbare Grundfläche von mindestens 2m² verfügen. Für jedes weitere Tier beträgt die zusätzliche Mindestgrundfläche 0,5 m²
(4) Die begeh- und nutzbare Fläche soll über zwei - höchstens drei Etagen verteilt sein.
(5) Die Käfighöhe hat mindestens 60 cm zu betragen. Bei Käfigen mit mehreren Etagen hat die Käfighöhe je Etage mindestens 60 cm zu betragen.
(6) Der Käfig ist mit Schlafkisten, Spiel- und Versteckmöglichkeiten auszustatten, die leicht zu reinigen sind.
(7) Der Käfig ist mit einer Grabemöglichkeit von mindestens 0,3m auszustatten.
4.3. Permanente Käfighaltung in einem Aussengehege:
(1) Die Grundfläche für ein Aussengehege hat für ein bis zwei Tiere mindestens 10 m² zu betragen. Für jedes weitere Tier beträgt die zusätzliche Mindestgrundfläche 2,5 m².
(2) Das Außengehege muss teilweise überdacht und beschattet sein.
(3) Das Außengehege muss ausreichende Beschäftigungs-, Kletter-, Versteck- und Grabemöglichkeiten aufweisen.
(4) Das Aussengehege muss über eine ausreichende Anzahl gut isolierter und der Körpergröße der Tiere angepasster Schlafboxen verfügen.