Die Mongolische Wüstenrennmaus ( Springmaus ), ist ein bisher relativ unbekannter kleiner Nager der aber sehr schnell an Bekanntheit gewinnt und mit riesen Schritten in der Beliebtheitsskala nach oben wandert. Mittlerweile haben sie den Goldhamster überholt und werden lieber und öfter gehalten als dieser.
Was macht diese Mäuse zu so interessanten Pfleglingen?
Einerseits weil sie nicht so wie die Goldhamster immer nur in der Dämmerung oder Nacht auf dem Weg sind, andererseits weil sie so gut wie gar nicht riechen.
Diese kleinen unsprünglich in wüstenähnlichen Gebieten beheimateten Nager kann man weder den nacht- noch den tagaktiven Tieren zuordnen. Meist sind sie einige Stunden wach, dann schlafen sie wieder ein paar Stunden. Wenn Sie sich regelmäßig und zur selben Zeit um sie kümmern, dann werden sich die Springmäuse innerhalb kürzerster Zeit an diesen Rythmus gewöhnt haben und an der Käfigtüre stehen, um einen Leckerbissen zu bekommen, bzw. schon ganz ungeduldig darauf warten, dass sie ihren heiß ersehnten Auslauf bekommen.
Rennmäuse werden Grundsätzlich nur zu zweit oder in Gruppen gehalten. Hier spielt es dann keine Rolle, ob sie zwei oder mehrere Männchen oder Weibchen zusammen halten. Lediglich sollten nicht zwei männliche und ein weibliches Tier zusammen gehalten werden, da sich sonst gerne die männlichen Tiere um das Weibchen zu streiten beginnen. Für die Mäuse ist es angenehmer, wenn die Gruppe größer ist. Sie lieben es in einem großen Knäul, mitten unter ihren Artgenossen zu schlafen. Wenn man so eine Gruppe beobachtet, braucht es keine Erklärungen mehr . Sie putzen sich, zernagen miteinander die ihnen angebotenen Holz- oder Kartongegenstände, baden miteinander im Sand usw.
Gehalten werden Springmäuse am besten in Terrarien oder Aquarien. Da sie sehr scharfe Zähne und starke Kiefer haben, kann es in herkömmlichen Käfigen sehr schnell dazu kommen, dass sie die Kunststoffwanne in einer Nacht durchfressen und sich in der Wohnung etwas interessanteres suchen. Generell gilt bei diesen Mäusen: Alles was nicht aus Glas, Metall oder Keramik ist, wird in kurzer Zeit zernagt. Aquarien finde ich persöhnlich als Unterbringungsort nicht besonders geeignet, da die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann. Weiters kommen in der Natur die meisten Feinde der Tiere immer von oben. Wenn sie also in einem Aquarium gehalten werden, das nur von oben zugänglich ist, dann sind sie anfangs viel schreckhafter als in den von vorne zu bedienenden Terrarien. Auch die Pflege ist in Terrarien einfacher als in Aquarien. Sie können die Terrarien von vorne besser bedienen und einrichten. Bei Terrarien muss nicht etxra noch ein Deckel gebastelt werden, und es gibt Schlösser mit denen das "Mäusehaus" abgeschlossen werden kann.
Als Richtlinie sollten sie eine Größe von mindestens 60 x 40 x 50 cm ( L x B x H ) hernehmen. Terrarien dieser Größe haben wir auf Lager. Auf den täglichen, kontrollierten Freilauf sollten sie aber bei jeder Terrariumgröße nicht verzichten.
Bei allen Terrarien die mindestens 50 cm hoch sind, können sie dann gut aus Holz eine Etage bauen, die z.B. mit einer Wurzel oder einer Leiter zugänglich gemacht wird. Gerbil-Terrarien sollten immer genügend Einrichtungsgegenstände haben. Sie lieben es, alles zu benagen, zu klettern und zu graben. Als Kletteräste eignen sich nach unserer Erfahrung die für Reptilien angebotenen sandgestrahlten Weinreben. Dieses sehr harte Holz bietet den Nagern eine wirkliche Herrausforderung und ist nicht so schnell zu Sägespähnen verarbeitet. Auch eignen sich Haselnuss oder Birke für die Käfigeinrichtung. Weiters muss noch eine Badeschale gefüllt mit Chinchillasand, eine Trinkflasche und ein Keramik-Futternapf vorhanden sein. Ein Schlafhäuschen muss nicht unbedingt sein, wird aber sehr gerne angenommen. Bieten sie immer genügen Nagemöglichkeiten an! Wenn den Tieren nichts angeboten wird und sie nicht ausgelastet sind, kann es leicht vorkommen, dass diese sonst untereinader verträglichen Tiere zu streiten beginnen.
Als Käfigeinstreu empfeheln wir auch hier, so wie bei allen Kleinnagern, die von uns angebotenen Holzpellets. Bei einer Terrariumgröße vom 80 x 40 x 50 cm und zwei Tieren müssen sie alle 3 bis 4 Wochen den Bodenbelag erneuern. Dann aber nicht weil es stinkt, sondern, weil die emsigen Nager durch zernagen diverser Einrichtungsgegenstände eine große Unordnung gemacht haben.
Bei der Futterauswahl ist es bei Gerbils sehr schnell abgetan. Sie fressen sehr gerne das von uns angebotene Gerbilfutter der Firma Presige, Wasser, dazu noch etwas Heu, einen Mineralsalzstein und als kleiner Leckerbissen hin und wieder ein paar Mehlwürmer. Die Mehlwürmer werden sehr gerne gefressen, sollten aber nicht zuviel gefüttert werden, da sie sehr fetthaltig sind. 2 bis 3 Mehlwürmer pro Tier und Woche genügen. Bei säugenden Müttern kann man diese Menge auf das doppelte erhöhen, da sie sehr viel Energie für die Aufzucht der Jungen benötigen. Frischfutter wird meistens nicht so gerne genommen, hier probieren Sie am Besten einige Sorten durch. Auf diese Weise finden Sie herraus ,was Ihre Tiere gerne fressen. Füttern Sie aber bevorzugt Gemüse, beim Obst bekommt der darin enthaltene Fruchzucker den Tieren auf die Dauer nicht besonders gut. Ein kleines Stück ( z.B. von einem Apfel ) pro Woche genügt hier vollkommen. In der Natur ernähren sie sich fast ausschließlich von Wurzeln, Hölzern, Heu, Sämereinen und hin und wieder von ein paar Würmern.
Rennmäuse haben eine Lebenserwartung von 3 bis 4 Jahren. Krankheiten vor denen bereits im vorhinein gewarnt werden müsste gibt es eigentlich fast keine . Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung erreichen sie dieses Alter meist problemlos.
Sollten Sie trotzdem ein neues Tier zu einem älteren Tier gewöhnen müssen, dann dürfen Sie dieses keinesfalls einfach nur in das Terrarium setzen! Das bestehende Tier würde das fremde sofort attakieren und meist töten ( fremde Tiere werden im eigenen Revier nicht geduldet!!! ). Wir verleihen hierfür einen speziellen Käfig, wo beide Tiere durch ein Gitter getrennt sind. In diesem Käfig werden dann die Tiere über mehere Tage hinweg mehrmals am Tag hin und her getauscht. Auf diese Weise haben sie durch das Gitter kontakt, und durch das hin und her tauschen vermischen sich die Gerüche der beiden Tiere, wodurch sie einander vertraut gemacht werden. Nach ein paar Tagen vertragen sich das alte und das neue Tier dann meist so gut, als wären sie schon immer zusammen gewesen .
Sollten Sie weitere Fragen, wenden sie sich bitte gerne über das Kontaktformular an uns, oder kommen sie persöhlich vorbei. Wir werden ihnen gerne mit Rat und Tat zu Seite stehen.
Nagerterrarien:
Wir haben Terrarien bis 120 cm lagernd. Sonderwünsche in jeder Grösse möglich, Anfragen sind telefonisch oder übers Kontaktformular gerne erwünscht.
Auszug aus dem Tierschutzgesetz - Stand 1 März 2005:
3.3 Mindestanforderung für die Haltung von Gerbils:
(1) Die Tiere sind gruppenweise in Familiengruppen oder gleichgeschlechtlichen Gruppen zu halten.
(2) Die Käfiggröße pro Tier muss mindestens 60 x 30 x 40 cm, die Terrariengröße mindestens 80 x 50 x 50 cm betragen, für jedes weitere adulte tier sind 20% der Bodenfläche hinzuzurechnen.
(3) Den Tieren sind Einstreu aus grabefähigem Substrat in einer mindesthöhe von 10 cm und ein Sandbad anzubieten.