Das Streifenhörnchen

Dies ist wohl der quirligste und schnellste Kleinnager den wir neben den Zwergsiebenschläfern anbieten. Ich würde sagen das auch kaum ein Kleintier so zutraulich werden kann wie dieses Hörnchen. Sie kommen wenn man pfeift, klettern gerne auf der Bezugsperson herum, und können hin und wieder recht eifersüchtig sein wenn sich jemand "ihrem" Menschen nähert.

Das Streifenhörnchen benötigt einen relativ großen Käfig, der nicht kleiner als 80 x 50 x 100 cm sein darf. Besser ist eine Zimmervoliere mit 100 x 50 x 200 cm in dem das Hörnchen so richtig herumfegen kann. Der Käfig sollte mit genügend Kletterästen, Seilen, mehreren Nistkästen, mindestens 2 Fressnäpfen, einer Trinkflasche und wenn möglich einer Badeschale gefüllt mit Chinchillasand oder Terrarienenerde ausgestattet sein.

Wundern sie sich nicht, dass wenn sie den Futternapf bis oben hin anfüllen, sie nach 10 Minuten feststellen dass dieser restlos wieder leergeräumt ist. Streifenhörnchen bunkern ihre Vorräte in ihrem Schlafhäuschen ein. Da sie in der Natur einen Winterschlaf abhalten, müssen sie so wie unser heimisches Eichhörnchen genügend Vorräte sammeln, damit sie den Winter überleben und immer genügend Nahrung zur Verfügung haben. Eine Überwinterung im Haus ist nicht nötig.

Diese Hörnchen sind rein tagaktiv, sie kommen erst am morgen wenn die Sonnen aufgeht, sind dann fast den ganzen Tag sehr aktiv und schlafen selten, gehen aber auch mit der Sonne wieder schlafen. Sie schlafen die ganze Nacht in einem ihrer Nistkästen und lassen sich dabei auch nicht so schnell aufwecken. Man muss, wenn sie schlafen, schon eine Weile das Licht eingeschaltet haben, bis sie sich wieder aus dem Häuschen locken lassen.

Streifenhörnchen sind sehr aktive und schnelle Kletterer. Da sie sich sehr viel und fast immer bewegen, kann es bei diesen Tieren eigentlich nie zu Verfettungen kommen. Ein zu dick gewordenes Streifenhörnchen ist mir bisher noch nie begegnet. Bei artgerechter Ernährung versteht sich natürlich!

Ihr Futter besteht auch aus einem sehr großen Teil aus Fett-Sämereien wie Nüssen aller Arten, Sonnenblumenkernen, Getreide etc. Vor allem Früchte lieben sie über alles ( dabei gilt, je süßer je lieber! ), wobei sie meistens genau wissen was sie in ihrem Nistkasten einbunkern dürfen und was nicht. Ich habe es bisher noch so gut wie noch nie erlebt das ein Streifenhörnchen Früchte in den Nistkasten mitgenommen hat - Schimmelgefahr. Sie sollten hin und wieder auch etwas tierisches Eiweiß in Form von Mehlwürmern oder Zophobas bekommen. Diese Käferlarven werden sehr gerne als Leckerbissen genommen, und werden auf der Stelle und komplett gefressen. Ein kleiner Tipp:  mein privates Hörnchen hat es geliebt ein wenig Honig von einem Löffel abzulecken,  dafür hat es fast alles gemacht. Ein Mineral-Salzleckstein darf natürlich auch nicht fehlen.

Den Trieb, ihr Futter zu verstecken, ist auch schon so manchem etwas unangenehm aufgefallen. Wenn sie das Hörnchen frei im Zimmer umherlaufen lassen, kommt es immer wieder vor, das sie ihr Futter hinter Kissen, unter Teppichen, im Bücherregal oder gar in Blumentöpfen vergraben. Letzteres merkt man spätestens wenn die Sonnenblumen aus der Erde wachsen. ;o)

Streifenhörnchen nagen aber nicht sinnlos an irgendwelchen Türen, Kästen oder dergleichen herum. Einzig bei Stromkabeln sollte man etwas acht geben, und sie "Hörnchensicher" machen. Achten sie auch darauf das Kabel auf Schränken und dergleichen auch gut verstaut sind, da diese sehr guten Kletterer alles finden was sie nicht sollten. Zur Kabelsicherung eignen sich sehr gut Kabelkanäle die man in Baumärkten bekommt, oder auch die flexiblen Kunststoffröhren die man eigentlich in Wänden einmauert um Kabel zu verlegen.

Was immer wieder vorkommt (speziell bei jungen Hörnchen ), dass sie im Herbst Panik bekommen, genügend Vorräte für den "Winter" sammeln zu können. Es kann immer wieder vorkommen, das vollkommen zahme Hörnchen total aggressiv werden und ihr Revier energisch verteidigen. Ob und wielange diese Phase kommt und dauert,  kann ich ihnen leider auch nicht genau angeben. Was aber sicher ist, es geht wieder vorbei. Nach meinen Erfahrungen dauert das von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen. Es hilft auch wenn sie das Tier mit Futter bestechen. Füttern sie in dieser Zeit so viel es nur in sein Nest tragen kann. Über kurz oder lang werden alle seine Nistkästen aus allen Fugen platzen, weil soviel Futter eingelagert ist. Sie können dann, wenn das Hörnchen schläft, vorsichtig seine Vorräte wieder plündern, damit sie es erneut wieder so richtig "vollstopfen" können. Bei dieser Methode dauert diese Futterpanik normalerweise nicht allzu lange, und sie haben ihr "altes" handzahmes Hörnchen relativ schnell wieder zurück.

Streifenhörnchen sind noch nicht komplett domestiziert, d.h. dass sie sich nur im Frühling paaren und fortpflanzen, und dass nur im Frühjahr bis in den späten Sommer Jungtiere zu bekommen sind. Ein älteres, scheues Tier so richtig handzahm zu bekommen ist eine relativ schwere Angelegenheit und einem Anfänger nicht unbedingt zu empfehlen. Am besten warten sie bis wieder Jungtiere gibt und sie ein kleines Hörnchen bekommen. Diese kommen dann in der Regel binnen weniger Tagen auf die Hand und beginnen recht schnell auf ihrer Bezugsperson herumzuklettern und faxen zu machen.

Junge Streifenhörnchen führen wir sobald die ersten Jungtiere von den Eltern getrennt werden können. Meistens ist das ab etwa Mitte April bis Anfang Mai. Gelegtlich haben wir auch weiße oder zimtfarbene Streifenhörnchen, die aber vorreserviert werden müssen da diese Raritäten meist sehr schnell verkauft sind.

Im Normalfall sollten Streifenhörnchen einzeln gehalten werden. Sie leben in der Natur zwar in größeren Gruppen, aber jedes Tier hat sein eigenes Revier, das es auch energisch verteidigt. In großen Zimmervolieren können sie aber auch ein Paar zusammen halten. Meistens geht dies einwandfrei, was aber nicht gleich heißen muss, dass sie Nachwuchst bekommen. Dieses Hörnchen zu züchten ist nicht ganz so einfach. Es gibt Hlater bei denen zwei weibliche Tiere problemlos zusammen leben, was aber nicht immer garantiert werden kann. Die Einzelhaltung ist aber ohne Nachteile die beste Variante!

Streifenhörnchen haben eine Lebenserwartung von etwa 5 bis 7 Jahren.

Ich hoffe, ihnen hier einen kleinen Einblick in die Haltung dieser munteren Gesellen gegeben zu haben. Wenn sie weitere Fragen haben sollten, wenden sie sich einfach über das Kontaktformular an mich. Ich stehe ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Weiße Streifenhörnchen

Diese Tiere sind extrem selten zu bekommen, wir haben sie aber trotzdem immer wieder im Sortiment. Diese Hörnchen haben die gleiche Zeichnung wie ihre normalfarbenen Artgenossen, mit der Fellfarbe  weiß und grauen Streifen. Unsere Tiere sind keine Albinos und haben schwarze Augen!